von Antaranga Gressenich | Jan 11, 2019 | Spiritualität
Meiner Erinnerung nach war es der legendäre Läufer Emil Zatopek, der dafür bekannt ist, drei Goldmedaillen bei den olympischen Spielen im Sommer 1952 gewonnen zu haben, der folgendes Denkwürdige sagte: „Wenn du laufen willst, laufe eine Meile. Wenn du ein anderes Leben kennenlernen willst, laufe einen Marathon. Wenn du mit Gott sprechen willst, laufe ein Ultrarennen.“
Unter all den Sportarten, die es gibt – und ich habe ganz gewiss viele ausprobiert – ist es meiner Meinung nach das Laufen, das in vieler Hinsicht die beste ist, zumindest ist sie für unser Lebenstraining am nützlichsten. Das Laufen führt zu den besten Resultaten bezüglich unserer Selbsterfahrung, es erweitert unsere Fähigkeiten und öffnet die Tür zu etwas jenseits unserer Grenzen. Es ist eine Art Metapher für das Leben selbst. Das äußere Laufen fordert Verstand und Körper heraus und fördert die Entwicklung eines entschlossenen Geistes, eines Glaubens an sich selbst, der Zielstrebigkeit und den Mut für große Herausforderungen. Laufen konfrontiert uns mit unseren Grenzen, lehrt uns sie zu überwinden und zu erforschen und letztlich über sie hinaus zu wachsen.
Es gibt auch einen tieferen spirituellen Aspekt des Laufens. Der große indische Meditationsmeister Sri Chinmoy hat sich oft dazu geäußert. Er war der Einzige unter den spirituellen Lehrern, der seinen Fokus auf die Vervollkommnung des Körpers gerichtet hat. Er sah alles im Leben als eine Suche nach Glück, die Leid, Begrenzung und Unwissenheit hinter sich lässt, während sie nach Selbstverwirklichung und dem Aufblühen unserer vielen noch unentdeckten Fähigkeiten – der großen Erleuchtung als unsere wahre Natur – strebt. Er verglich Laufen mit einem Familienpicknick, bei dem Körper, Verstand, Herz und Seele – die Mitglieder unserer „Familie“ – alle Freude am Laufen haben.
Und es stimmt! Wenn ich an Sonntagen einen langen Lauf in den Waitakere Ranges mache oder auf den 6000 Fuß hohen Kepler in Fjordland laufe, dann erlebe ich ein Frohlocken über das Geschenk des Lebens, ein Gefühl der Dankbarkeit für die Schönheit des Panoramas der Erde und die Freude darüber, dass es mir gut geht. Ich erlebe die Freude von Körper und Geist, die Abenteuer und Freiheit schenken, eine entlastende Ferne von den gewöhnlichen Dingen des Alltags.
Viele Läufer bereitet ihr Sport gut auf ihr Leben vor, klärt sie über ihre Stärken und Schwächen auf und lehrt sie, zu wagen, mutiger zu werden und an sich selbst zu glauben. Der große Ultraläufer Scott Jurek erläutert: „Ich laufe, weil mich das Überwinden der Schwierigkeiten eines Ultramarathons daran erinnert, dass ich die Schwierigkeiten des Lebens überwinden kann, dass das Überwinden von Schwierigkeiten das Leben war.“
Und der Läufer Patrick Overton sagt: „Wenn du an den Rand allen Lichtes kommst, das dir bekannt ist, und dann in die Dunkelheit des Unbekannten vorstößt, dann heißt Vertrauen haben, zwei Dinge zu wissen: Entweder wird es dort etwas Solides geben, auf dem ich stehen kann oder ich werde lernen zu fliegen.“
Sri Chinmoy erstaunte die Welt mit seinem Beitrag für die Laufwelt, besonders indem er die Ultralangstreckenläufe wiederbelebte und indem er der Pionier für etwas Unmögliches war. Er war der Initiator für den nun jährlich stattfindenden 3100-Meilen-Lauf, das längste zertifizierte Rennen der Welt, das jemals stattfand. Warum sollte man ein so langes und schwieriges Rennen ins Leben rufen? Um der Welt die grenzenlosen Fähigkeiten von Körper und Verstand aufzuzeigen, wenn diese durch die Macht des Geistes, der Vorstellungskraft, des Mutes, der Herausforderung und des Selbstvertrauens nutzbar gemacht sind.
Sri Chinmoy schreibt: „Wir sind alle wahrhaft unbegrenzt, wenn wir nur wagen, es zu versuchen und Vertrauen haben.“ 1 Er fährt fort: „Leben und Sport können nicht getrennt werden: Sie sind eins. Es ist eine Tatsache, dass das Leben selbst ein Spiel ist. Dieses Spiel kann äußerst gut gespielt werden, vorausgesetzt der Spieler entwickelt bewusst oder unbewusst die Fähigkeit, die transzendentale Energie anzurufen, die sich in Handlungen immer offenbart.“ 2
„Wir müssen den Körper fit halten, und dafür ist das Laufen von beträchtlicher Hilfe. Wenn wir körperlich fit sind, dann werden wir inspirierter sein, am Morgen aufzustehen und zu meditieren. … Die Leistungsfähigkeit des Körpers und die Leistungsfähigkeit der Seele, die Geschwindigkeit des Körpers und die Geschwindigkeit der Seele gehören zusammen. Das äußere Laufen erinnert uns an etwas Höheres und Tieferes – an die Seele, die die Straße der Ewigkeit entlang läuft. Laufen und physische Fitness helfen uns sowohl in unserem inneren Leben der Strebsamkeit als auch in unserem äußeren Leben der Aktivität.“ 3
Jogyata Dallas, Neuseeland, 23. November 2015
Einzelnachweise
1 Lifting up the world with a oneness-heart, Sri Chinmoy, Agni Press, 1988
2 Emil Zatopek: earth’s tearing cry and Heaven’s beaming smile, Sri Chinmoy, Agni Press, 1980
3 The outer running and the inner running, Sri Chinmoy, Agni Press, 1984
von Antaranga Gressenich | Dez 18, 2018 | Meditationstipps
Meditation ist eine einfache Übung, in der wir versuchen, unseren Verstand ruhig zu machen und in ein friedvolleres und erfüllenderes Bewusstsein einzutreten.
Wenn du noch nie meditiert hast, wirst du dich fragen, was in der Meditation passiert. Am Anfang werden viele wahrscheinlich während der Meditation wenig oder nichts Großartiges spüren oder erleben! Aber selbst, wenn du das Meditieren schwierig findest, wirst du nach der Meditation vielleicht ein Glücksgefühl empfinden und wenn du größere Fortschritte beim Meditieren machst, wirst du tieferen Frieden und Freude empfinden.
Die erste Stufe der Meditation
In einer ersten Stufe der Meditation wirst du dir bewusst, was es bedeutet, einfach nur in äußerer Stille dazusitzen. Wir versuchen, den Körper so ruhig wie möglich zu halten, alle unsere Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten zu vergessen und uns auf die Meditationsübung zu konzentrieren, die uns am meisten Freude bereitet.
Bei unseren ersten Übungen werden wir wahrscheinlich überrascht sein, wie beharrlich unser Verstand ist. Selbst bei einem ernsthaften Versuch, den Verstand ruhig und still zu halten, kommen immer neue Gedanken in unseren Kopf. Einige Leute haben schon gesagt, sie hätten früher nie gewusst, wieviel unnütze Gedanken sie in so einer kurzen Zeit produzieren können!
Nach einer gewissen Zeit kann man dann die ersten Gedanken, die einem in den Sinn kommen, gehen lassen und unser Verstand kann sich entspannen. Wir werden uns dann bewusst, dass wir mehr besitzen als unser oberflächliches Bewusstsein. Wenn wir uns von unseren eigenen Gedanken distanzieren können, fangen wir an, ein Gefühl des Friedens und Wohlbefindens zu spüren.
Es gibt Zeiten, in denen unser Verstand so beschäftigt ist, dass es eine wahre Herausforderung ist zu meditieren. Dafür gibt es andere Zeiten, in denen uns unsere Gedanken wie von selbst verlassen und uns mit einem Gefühl wahren Friedens zurücklassen.
Manchmal fühlt es sich so an, als sei der Verstand während der Meditation noch sehr aktiv, aber am Ende der Übung fühlt man sich positiver und glücklicher als vorher und sagt dann auch gerne „Das hat richtig gut getan!“ Das kann dann so interpretiert werden, dass ein Teil von einem meditiert hat, der Verstand aber noch nicht richtig ruhig und still gewesen ist. Wir haben also schon etwas von der Meditation profitiert, obwohl wir noch nicht „sehr gut“ meditieren können. Ein Teil von uns ist noch in der äußeren Welt, ein anderer Teil schon in unserem tieferen Selbst.
Meditationserlebnisse
Jeder Mensch erlebt beim Meditieren etwas anderes. Es gibt keine allgemein gültigen Regeln. Einige sehen Licht, andere fühlen einen tiefen, inneren Frieden oder Freude in ihrem Herzen. Einige haben schon ganz am Anfang ihrer Praxis gute Erfahrungen, andere mögen Wochen und Monate brauchen, bis sie vom Meditieren profitieren. Eine wirklich tiefe Meditation erkennt man sofort, sie ist so ganz anders als alles, was man bis dahin erlebt hat. Man fühlt sich auf eine besondere Art lebendig und mit etwas Höherem und Weiteren verbunden. Beschreiben lässt sich das eigentlich nicht, denn beschreiben tut immer nur der Verstand, das Erleben selbst liegt aber weit außerhalb des Verstandes.
Einige der größten Weisen und Meditationsmeister haben versucht, ihre Erfahrungen in Gedichten auszudrücken, doch bestenfalls ist das ein Fingerzeig, wie es sich anfühlen könnte. Wenn wir erfahren möchten, was Meditieren bewirken kann, müssen wir es selbst tun.
Woran erkennt man eine gute Meditation?
Im Wesentlichen ist die Wirkung einer gelungenen Meditation die, dass wir uns einfach besser fühlen und wir ein besseres Gefühl gegenüber unseren Mitmenschen und der ganzen Welt haben. Das ist auch das wichtigste Ziel, das wir mit der Meditation erreichen wollen – die Quelle von Frieden und Glück zu entdecken, für uns nutzbar zu machen und mit der ganzen Menschheit zu teilen.
Sri Chinmoy schreibt: „Durch die Art und Weise, wie wir fühlen, sehen und denken können wir leicht erkennen, ob wir gut meditieren oder nicht. Wenn wir gleich nach unserer Meditation ein gutes Gefühl für die Welt haben, dann wissen wir, dass unsere Meditation gut war. Wenn wir die Welt trotz ihrer Unvollkommenheit liebevoll betrachten, wenn wir die Welt lieben können auch während wir ihre überwältigenden Unvollkommenheiten sehen, dann wissen wir, dass unsere Meditation gut war. Und wenn wir uns direkt nach der Meditation dynamisch fühlen, wenn wir fühlen, dass wir in die Welt gekommen sind, um etwas zu tun, um etwas zu werden, dann bedeutet das, dass wir eine gute Meditation gehabt haben.“ 1
Quellenangabe
1 Meditation: humanity’s race and Divinity’s Grace, part 2, Sri Chinmoy, 1974, Agni Press
von Antaranga Gressenich | Dez 17, 2018 | Meditationstipps
Ernährung, Verstand und Seele sind nicht separat zu betrachten, sondern sind sich ergänzende Aspekte unseres Menschseins, untrennbar und sich gegenseitig beeinflussend. Wenn die Spiritualität mehr und mehr Platz in unserem Leben einnimmt, sollten wir uns nicht auf das Meditieren beschränken und die anderen Aspekte vernachlässigen, denn sie können nicht voneinander getrennt werden. Wenn der Verstand durch regelmäßiges Meditieren klarer und ruhiger wird, wird uns unser körperlicher Zustand bewusster, ob er nun gut oder schlecht ist. Wir beginnen dann den Körper-Verstand-Mechanismus zu verstehen, wir begreifen, wie Gedanken, Stressfaktoren und negative Gefühle sich ansammeln und sich im Körper als Unruhezustände, Müdigkeit, Schmerzen und Krankheiten zeigen. Sport ist eines wirksames Gegengift dafür, genau wie ein tieferes Verständnis für die Rolle, die die Ernährung spielt. In seinem klassischen Bestseller Meditation: Menschliche Vervollkommnung in göttlicher Erfüllung äußert sich Sri Chinmoy wie folgt:
„Die vegetarische Ernährung spielt im spirituellen Leben eine äußerst wichtige Rolle. Für einen Sucher ist Reinheit von höchster Wichtigkeit. Diese Reinheit müssen wir im Physischen, im Vitalen und im Mentalen errichten. Wenn wir Fleisch und Fisch essen, dringt das aggressive tierische Bewusstsein in uns ein. Unsere Nerven werden erregt, sie werden unruhig und aggressiv und dies kann unsere Meditation stören. Die milden Eigenschaften von Früchten und Gemüse jedoch können uns andererseits helfen, sowohl in unserem inneren Leben als auch in unserem äußeren Leben die Eigenschaften Freundlichkeit, Sanftheit, Einfachheit und Reinheit zu etablieren. Wenn wir also Vegetarier sind, hilft das unserem inneren Wesen, seine eigene Existenz zu stärken. Innerlich beten und meditieren wir, äußerlich hilft uns auch die Nahrung, die wir von Mutter Erde erhalten, indem sie uns nicht nur Energie gibt, sondern auch Strebsamkeit.“ 1
Man sollte versuchen, nicht direkt nach dem Essen zu meditieren – dann ist der Körper oft müde oder unruhig. Vor dem Essen oder einige Stunden danach ist die Meditation effektiver.
Orginalquellenangabe
1 Meditation: humanity’s race and Divinity’s Grace, part 1, Sri Chinmoy, 1974, Agni Press
von Antaranga Gressenich | Nov 29, 2018 | Meditationstipps
Auf der einen Seite zieht man sich in der Meditation von der Welt zurück: Wir schließen unsere Augen, sitzen ruhig da und versuchen, unseren Gedanken in unserem unruhigen Verstand zu entkommen. In wahrer Meditation erleben wir Ruhe und inneren Frieden – in unserem täglichen Leben entbehren wir gewöhnlich genau das. Dieser Augenblick der ruhigen Besinnung ist genau das Richtige, um den Tag zu beginnen. Selbst wenn der Augenblick des erlebten Friedens durch unsere Meditation nur 5 oder 10 Minuten dauert, so wird er doch unseren Tagesablauf positv beeinflussen.
Die Kraft der Stille für den Alltag
Diese Augenblicke der Meditation, in denen wir uns in eine ruhige Ecke zurückziehen um zu meditieren, sind ein wesentlicher Teil eines spirituellen Lebens. Aber wir können natürlich nicht den ganzen Tag lang meditieren. Es selbst nur eine halbe Stunde zu tun, kann schon eine Herausforderung sein! Wir können aber viele Prinzipien der Meditation in unseren täglichen Aktivitäten anwenden.
Hier sind vier Tipps:
1. Konzentration
Ein erster Baustein für die Meditation ist die Kunst der Konzentration. Wir versuchen darin, uns auf eine Sache zu konzentrieren und alles Andere auszuschließen. Wenn wir meditieren wollen, konzentrieren wir uns zum Beispiel auf eine Kerzenflamme. Wenn uns das im Laufe der Praxis der Meditation immer besser gelingt, werden wir feststellen, dass wir uns auch auf unsere tägliche Arbeit besser konzentrieren können. Wenn wir sorgfältig, genau und zielgerecht arbeiten, haben wir mehr Freude an der Arbeit und sind dadurch auch viel zufriedener.
2. Ablenkungen ausblenden
Ein großer Nutzen der Meditation besteht darin, dass wir lernen, die endlosen Ablenkungen des modernen Lebens auszublenden. Es ist sehr erfrischend, eine Zeit lang keine Textnachrichten oder E-Mails zu checken oder zu telefonieren. Das mag uns anfangs nicht ganz leicht fallen, doch wenn wir eine Zeit lang die modernen Technologien ausschalten, haben wir die Chance, uns wieder mit einem tiefer liegenden und grundlegenden Teil unseres Lebens zu verbinden. Meditation kann uns ein Gefühl der Freiheit geben. Genau so ein Gefühl kann auch entstehen, wenn wir bewusst unser Leben vereinfachen.
3. Dinge loslassen
Wenn wir meditieren, versuchen wir, lästige Gedanken und Ideen, die in unserem Kopf auftauchen, los zu lassen. Wir lernen, dass diese flüchtigen Gedanken kommen und gehen und nicht wirklich real sind. Wenn wir sie loslassen können, erkennen wir, dass sie weniger Macht über uns haben, als wir vermutetet haben. Wir können das Prinzip des Loslassens auch im täglichen Leben anwenden. Wenn wir merken, dass wir anfangen, uns über eine Kleinigkeit zu ärgern, einfach den Gedanken daran loslassen! Dann haben die negativen Kräfte keine Chance, dir weiterhin lästig zu sein.
4. Wohlwollen
Das Ziel der Meditation ist, sich selbst und der ganzen Welt gegenüber eine positive Einstellung zu bekommen. Wir gehen in der Meditation über den kritischen Verstand hinaus und bleiben im mitfühlenden Herzen. So entwickeln wir auch Wohlwollen und positive Gefühle gegenüber unseren Mitmenschen und der ganzen Welt. Wir können das in unserer Meditation üben, aber auch immer versuchen, dieses Gefühl in unser tägliches Leben einzubauen.
von Antaranga Gressenich | Aug 10, 2018 | Meditationstipps
Täglich zum gleichen Zeitpunkt üben!
Eine der Herausforderungen wenn wir versuchen wollen, regelmäßig zu meditieren, ist, überhaupt Zeit dafür zu finden. Der Tag hat zwar 24 Stunden, doch 10 oder 20 Minuten Zeit für ein ruhige Innenschau zu reservieren kann erstaunlich schwierig sein. Wir müssen aber regelmäßig und täglich üben, damit wir uns eine Chance geben, von der Meditation wirklich zu profitieren. Sobald wir darin eine gewisse Routine erreicht haben, wird es auch leichter, Zeit dafür zu haben. Am Anfang kann es schwer sein, sich jeden Tag 10 oder 20 Minuten Zeit zum Meditieren zu nehmen, doch wenn wir Freude daran gefunden haben, wird es uns so wichtig werden, dass wir es jeder anderen Tätigkeit vorziehen.
Hier ein paar Tipps, um Zeit für Meditation zu finden:
Der Meditation hohen Stellenwert geben
Das Wichtigste ist, der Meditation in unserem Leben einen hohen Stellenwert zu geben. Wenn wir das fühlen, finden wir sicher auch die Zeit dafür. Das ist so wie im alltäglichen Leben: Für Dinge, die uns wichtig sind, nehmen wir uns auch Zeit.
Ein Ziel setzen
Es ist sehr wichtig, sich etwas vorzunehmen und sich ein Ziel zu setzen. Zum Beispiel können wir uns vornehmen, eine Woche lang täglich 15 Minuten zu meditieren. Das ist nicht zu viel von uns verlangt, das können wir auch gut schaffen. Wenn wir dieses Ziel erreicht haben, sollte es uns leicht fallen, noch eine weitere Woche durchzuhalten. Danach erweitern wir unser Ziel auf einen Monat und schauen, wie es uns danach geht.
Durchhalten bringt Erfolg
Sei nicht enttäuscht, wenn du es schwierig findest zu meditieren. Das ist das größte Problem am Anfang. Meditieren zu lernen, ist für viele Menschen schwieriger, als sie es sich vorstellen und wünschen. Man setzt sich zum Meditieren hin mit der besten Absicht, den Verstand ruhig und still zu machen, doch der kooperiert nicht, so wie wir es wünschen. Trotzdem haben wir etwas von unserer Anstrengung, selbst wenn wir es zuerst selbst nicht bemerken. Mit der regelmäßigen Übung wird unsere Fähigkeit zu meditieren wachsen. Es kann aber schon einige Zeit dauern.
Zeit für unnötige Aktivitäten streichen
Wir können 20 Minuten von der Zeit streichen, die wir bisher für eine unnötige Aktivität aufgewendet haben, zum Beispiel davon, mehrfach täglich unsere E-Mails zu checken, Nachrichten zu schauen oder im Netz zu surfen. Wenn wir 20 Minuten weniger am Tag damit verbringen, haben wir auch schon die 20 Minuten zum Meditieren.
Die ruhige Morgenatmosphäre für die Meditation nutzen
Wir könnten auch 20 Minuten eher aufstehen. Das scheint am Anfang ziemlich schwierig. Doch erstaunlicherweise macht es auch Spaß, am frühen Morgen ohne vom inneren und äußeren Lärm des Tages gestört zu werden, wundervolle 20 Minuten mit Meditieren zu verbringen.
Meditation ist eine gute Investition
Wir müssen uns auch nicht schuldig fühlen, eine Zeit lang „gar nichts“ zu tun. Wir sind daran gewöhnt, ständig aktiv zu sein. Ein solches Gefühl ist den meisten von uns nicht fremd. Doch wenn wir meditieren, haben wir ja das Ziel, eine bessere Person, friedlich und entspannt zu werden. Mit einem ruhigen Verstand wächst auch die Konzentrationskraft und damit die Leistungsfähigkeit. Dafür sind 20 Minuten täglich eine gute Investition.
Wenn keine Regelmäßigkeit,
wenn keine Pünktlichkeit vorhanden ist,
dann werden unsere Gebete und Meditationen
nahezu keine Ergebnisse hervorbringen.
– Sri Chinmoy